Selbstversorgung im Ruhrgebiet

Tomatenlust


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Wer kennt sie nicht...
...die wässrigen Supermarkttomaten und träumt von den Tomaten, die es früher gab, geschmackvoll mit einer Note ins säuerlich-süßliche...
Jahrelang habe ich mich über Hollandtomaten geärgert, die penetrant nach nichts schmeckten und dachte, es wäre ein Hexenwerk, sie selbst anzubauen. Denn selbst die als Jungpflanzen gekauften Tomaten brachten nicht mehr Geschmack und nur eine sehr geringe Ernte.
Zum Tomatenanbau braucht man etwas Grundwissen, denn die Tomate ist die Rose unter den Nutzpflanzen und einige Sorten möchten gehegt und gepflegt werden.
Ich möchte auf dieser Seite eine Anleitung und einige Tipps geben. Und meine Lieblingstomaten hier vorstellen.
Für mich selbst habe ich das Vorhaben jährlich verschiedene neue Sorten zu testen. Ursprünglich wollte ich nur einfach DIE Tomate finden. Perfekter Geschmack heißt für mich, dass das Säure-Süße-Verhältnis ausgewogen sein muss. Aber inzwischen bin ich so neugierig darauf, alles mal durchzutesten, dass ich jedes Jahr bis zu 90 Sorten habe.

Ideale Anfängertomaten sind Cocktail- und Buschtomaten, da sie weniger pflegeintensiv sind.
Zunächst einmal möchte ich die Fruchtsorten vorstellen:

Cocktailtomaten
Kleine feste Tomaten, die gut für Salate, Mozzarellasticks oder einfach zum Naschen geignet sind.

Datteltomate
Das selbe in länglicher Variante.

Mittelgroße Tomaten, als eintriebige Stabtomate oder als Buschtomate
Die Allzwecktomate, die gut als Brotbelag passt, aber auch in Aufläufen.
Die Stabtomate muss ausgegeizt werden, da sie mit mehreren Trieben überfordert ist und dann nur wenige Früchte bildet. Im Gegenteil zur Buschtomate, die Früchte genau an diesen Geiztrieben bildet und dafür meist niedrig bleibt.

Flaschentomaten
Längliche größere Tomaten, die roh in der Regel keinen Geschmack haben und diesen erst entfalten, wenn sie gekocht werden. Oft sind diese Tomaten sehr trocken. Die ideale Soßentomate also.

Fleisch- und Ochsenherztomaten
Meist größere bis sehr große mehrkämrige fleischige Tomaten für Rohverzehr oder zum Kochen mit häufig mildem oder fruchtigem Geschmack. Es gibt aber auch Sorten, die würzig und intensiv schmecken. Ebenso gibt es Sorten, die Cocktailgröße haben. Fleischtomaten mit mittelgroßen bis schweren Früchten müssen zwingend 1-triebig gezogen werden, sonst brechen sie unter ihrem Gewicht zusammen.

Wild- und Johannisbeertomaten
Buschig und üppig wachsende Sorte mit massenhaft kleinen Früchten von meist 1-2cm. Es gibt auch wenige großfrüchtige Wildtomaten, die Cocktailgröße erreichen.

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Anzucht

Früher habe ich die Pflanzen auf dem Markt gekauft, denn für Anzucht hatte ich einfach kein Händchen. Auf dem Markt, im Gartencenter oder Gartenbereich der Baumärkte bekommt man jedoch nur eine bescheidene Auswahl, nämlich genau die Sorten, die das Bundessortenamt zugelassen hat und von denen man die Tomaten auch im Supermarkt kaufen kann - Sorten wo das Augenmerk auf hohe Transportfähigkeit und Gleichförmigkeit gesetzt wurde statt auf Geschmack. Hat man ausnahmsweise mal eine Supermarktsorte erwischt die schmeckt, sollte man deren Samen nicht nehmen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Hybridsorten, die nicht samenfest sind. Man bekommt also nie die Sorte heraus, die man verspeist hat.
Wer geschmackliche Erlebnisse möchte, kauft bei einem der Samenversender mit altbewährtem Saatgut oder bei einem der privaten Tauschringe für Saatgut. Wer das gewerblich macht, weiß zwar welche Sorten wie schmecken, ist aber gesetzlich verpflichtet, vor dem Verzehr zu warnen, wenn die Sorte nicht zugelassen ist. Keine Sorge: An Tomaten ist alles giftig, nur die Frucht nicht.
Tomaten sind wahre Überlebenskünstler. An der Hausecke unseres Supermarktes wuchs mal eine Pflanze, weil wohl irgendwer nach dem Einkauf dort eine Tomate verloren hat, die sich dann selbst ausgesamt hat. Gedüngt von den vielen Hunden, die die Ecke zum markieren nutzten, trug sie viele Früchte und war der Hingucker eines jeden Passanten. Daher nur keine Scheu, Tomaten keimen immer, selbst wenn das Saatgut schon älter ist!
Der günstigste Aussaatzeitpunkt liegt zwischen Januar und März. Da der Januar ein lichtarmer Monat ist, sollte man so früh aber nur unter perfekten Bedingungen säen, sprich eine pflanzentaugliche Lampe haben. Das darf auch ein einfacher Baustrahler sein, wichtig ist nur kaltweißes Licht zu nehmen. Anfang März gesäte Pflanzen sind zwar kleiner, holen das aber schnell auf, sodass man nach kurzer Zeit gar keinen Unterschied zu früher gesäten Pflanzen sieht. Manche empfehlen noch eine spätere Aussaat, aber damit hatte ich nie Glück, die Pflanzen waren immer erst sehr spät reif und wuchsen mickrig.
Aussäen sollte man einzeln in Anzuchtschalen oder ausrangierten Blumentöpfen, denn das Pikieren ist eher schwierig und führt schnell zum Verlust von Keimlingen.

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Diese Pflänzchen sind in einer Quickpotplatte unter einem Baustrahler mit kaltweißem Licht groß geworden.
Quickpottplatten sind sehr langlebig und besser als Baumarktware, die meist nur eine Saison übersteht.

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So sieht das komplette "Anzuchthaus" aus. Unter einem Arbeitstisch in meinem Büro habe ich den Baustrahler gehangen, der mittels Zeitschaltuhr gesteuert wird. Hier passen 3 Quickpotplatten nebeneinander, in denen ich vor allem Tomaten (pro Jahr 150 Stück), Paprika und Aubergine säe.

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Die richtige Erde und Düngung

Beim Aussäen sollte die Erde mager sein. Erst wenn die Pflanze das erste richtige Blattpaar hat, muss gedüngt werden. Man kann spezielle Anzuchterde kaufen, aber auch Erde selber mischen. Da ich kein Freund von Torf bin, mische ich selbst. Als Grundlage nehme ich Kokosfaser. Sie nimmt viel Feuchtigkeit auf und gibt sie im Gegensatz zu Torf auch gerne wieder ab, ist aber ansonsten ohne Nährstoffe. Die aufgeqollene Kokosfaser mische ich 3:1 mit Kompost oder gut durchgerottetem Mist und mische soviel Sand zu, dass die Erde locker ist. Ideal ist, den Kompost zu sterilisieren. Das kann man in der Mikrowelle tun, bei höchster Wattzahl 10 Minuten oder die Restwärme vom Sonntagsbraten nutzen. Achtung: geruchsintensiv! Ohne Sterilisation können sich nicht nur Beikräuter ausbreiten, sondern auch tierische Pflanzenparasiten.

Wenn das erste Blattpaar erscheint, sollte umgetopft werden, denn die Pflanzen brauchen jetzt Nahrung. Bewährt hat sich bei mir eine Mischung aus Kokosfaser, Mist/Kompost, Urgesteinsmehl, Horn- und Knochenmehl, Eierschalenmehl und ggf. Sand. Doping für die Tomaten (und auch andere Mittel- und Starkzehrer) ist ungewaschene Schafwolle unter der Erde - ein perfekter Eiweißdünger, den es inzwischen auch für teures Geld im Gartenhandel gibt, aber die meisten Schäfer gerne umsonst abgeben. Wer keinen Mist oder Kompost hat, kann einfach einen Nutztierzüchter fragen. Die meisten freuen sich, wenn sie Abnehmer haben und geben den Mist kostenlos ab. Wer in Bochum wohnt, kann gut durchgerotteten Mist von mir haben, ebenso Schafwolle. Eierschalen kann man getrocknet gut im Mixer zerkleinern und alle anderen Zutaten in jedem Agrarhandel oder Baumarkt kaufen. Gegen gekaufte Erde spricht viel: Sie ist entweder teuer oder künstlich gedüngt und auf Blumen ausgelegt, die einen ganz anderen Nährstoffbedarf haben. Tomaten verhungern in solcher Erde. Als Grundsubstanz wird in der Regel Torf genommen (teilweise selbst bei Bioerde, wie ich schon mit Schrecken feststellen musste!), dessen Abbau aus ökologischer Sicht Wahnsinn ist und eigentlich auch nur bei Gewächsen Sinn macht, die saure Erde lieben - dazu gehören weder Blumen noch Nutzpflanzen. Torf hat zudem die Eigenschaft viel Wasser aufzunehmen, aber wenig abzugeben. Er ist von Natur aus sauer, muss also aufwendig "umgedüngt" werden.

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Pflege

Die Tomaten sollten je nach Wetterlage ab Ende April/Anfang Mai ins Endgefäß oder ins Freiland gesetzt werden. Im Gefäß sollte die Erdmischung stimmen oder regelmäßig flüssig nachgedüngt werden.
Tomaten enwickeln in den Blattachseln immer wieder neue Triebe. Lässt man diese wachsen, wird die Pflanze sehr buschig und trägt wenig. Diese Triebe sollte man daher täglich ausbrechen, das nennt man ausgeizen.  Eine Ausnahme bilden Busch- und Wildtomaten.

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Auf diesem Bild sieht man deutlich in der Mitte den Geiztrieb.

Für den blutigen Anfänger oder jemand, der keine Lust auf intensive Beschäftigung mit den Tomaten hat, sind Busch- und Wildtomaten die Lösung.

Für die Pflanzengesundheit ist es ebenfalls wichtig, die unteren Blätter stets zu entfernen. Das sieht zwar optisch nicht schön aus, verhindert aber insbesondere Pilzkrankheiten. Die Blätter können bei Pflanzen, die bereits Früchte angesetzt haben bedenkenlos bis zur ersten Rispe abgeschnitten werden.

Vermehrung
Möchte man Tomaten vermehren, sollte man die Blüten vor Wildbienen schützen. Waren bis vor ein paar Jahren nur Fleisch- und Wildtomaten kreuzungsgefährdet, so stelle ich in den letzten Jahren fest, dass es auch immer mehr die anderen Sorten betrifft. Abhilfe schaffen Organzasäckchen, in die die Blütenrispen gesteckt werden und zwar bevor man die eigentliche Blüte sieht. Das führt leider oft zum Absterben der Blüten, weil die Befruchtung nicht so gut funktioniert. Aber meist klappt es beim 2. Versuch.


Tomatenstützen

Alle hochwachsenden Tomaten können ihr eigenes Gewicht und erst recht das ihrer Früchte nicht selbst tragen. Gibt man ihnen keine Anbindehilfe, brechen sie. Oft sogar längs mitten durch.
Wie man am Besten anbindet, kommt auf die Örtlichkeiten an.

Ein Stab sollte mindestens 2m Länge haben und eine Möglichkeit, wo man ihn fixieren kann. Stäbe sind ideal für Balkone, dort bindet man sie einfach ans Geländer an.

Spiralstäbe sind nur ideal, wenn sie oben angebunden werden können, den sonst fallen sie alleine durch ihr Eigengewicht schon um. Gute Spiralstäbe haben hierfür eine Lochung in der Spitze, hier kann man einfach einen Draht durchstecken und z.B. mit der Querstrebe des Daches verbinden. Man bindet die Tomatenpflanzen nicht an den Stab an, sondern windet die Pflanze so um die Spirale, dass die Pflanze innerhalb der Spiralen Halt findet. Der Nachteil hier ist, dass die Pflanze sobald sie schwer wird nach unten durchrutscht. Eine sinnvolle Anwendung ergibt sich nur in Folientunnel. Ich würde aber auch dort Haken den Vorzug geben.

Tomatenhaken sind die beste Lösung bei überdachtem Anbau. Der Haken ist so gebogen, dass er an der Querverstrebung eingehangen und gleichzeitig eine 4-5m lange Schnur aufgewickelt werden kann. Von dieser Schnur wickelt man so viel ab, dass man sie unten an der Pflanze locker verknoten kann. Wichtig ist, den Knoten so locker zu machen, dass er die Pflanze in keinem Stadium einschnürt. Der Faden wird anschließend spiralförmig um die Pflanze gewickelt. Das gibt der Pflanze nicht nur die beste Stabilität, man hat auch nicht mehr das Problem, dass sie oben anstößt. Denn wenn die Pflanze am Haken angekommen ist, wickelt man einfach die Schnur weiter ab. Der untere Teil des Stiels sollte blattlos so am Boden entlang gewunden werden, dass er nicht stört. Der Ertrag ist bei dieser Anbaumethode wesentlich höher als bei Stäben.

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Anbau mit Haken an einem dachlosen Gerüst im regenarmen Sommer 2018.
Die vorderen Pflanzen sind an Stäben gezogen, weil ich in diesem Sommer knapp 90 Pflanzen hatte und mir Haken fehlten.


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Ansicht von unten, die Schnur wird einfach um den Stiel gewickelt.

Baut man an Haken an, ist die Pflege sehr leicht. Geiztriebe kann man kaum mehr übersehen und es macht überhaupt nichts, wenn man sich mal einige Zeit nicht um die Pflanzen gekümmert hat. Die Fruchtmenge steigert sich enorm, die Früchte bleiben immer in angenehmer Pflückhöhe.

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Krankheiten

Tomaten sind recht krankheitsanfällig. Hier sämtliche Krankheiten aufzuzählen würde den Rahmen sprengen und darüber kann man auch gut auf diversen Tomatenseiten lesen. Wichtig ist vor allem zu wissen, dass Tomaten weder feuchte Gewächshäuser lieben noch Wasser von oben. Man muss also eine Zwischenlösung finden. Baut man Tomaten auf dem Balkon an, sollte er überdacht sein. Im Freiland muss man das Dach eben bauen, das kann man mit einfachen Mitteln machen oder auf Plastikhüllen ausweichen, die es extra für Tomaten gibt und mitwachsen.
Die häufigste und bekannteste Krankheit ist die Braun- oder Krautfäule und die kann ganze Tomatenernten vernichten. Sie wird durch Pilzsporen im Boden übertragen und kommt durch Regen oder Kondenzwasser an die Pflanze. Gewächshausanbauer sollten auf sehr gute Durchlüftung achten und die Pflanzen nicht zu nah an die Wände setzen, damit sie kein Kondenzwasser abbekommen und nicht verbrannt werden.
Eine weitere häufige Krankheit ist die Blütenendfäule (BEF). Auf der Tomatenunterseite bildet sich ein schwarzer Fleck, genau dort wo die Blütenreste gesessen haben. Die Stelle ist meist scharf abgegrenzt von der übrigen Frucht, sodass man diese noch essen kann. Diese Krankheit entsteht durch Kalkmangel. Es nützt aber selten mit Kalk nachzudüngen, denn manchmal kann die Pflanze durch Stickstoffüberschuss den Kalk einfach nicht aufnehmen. Daher tritt diese Krankheit nur beim Anbau in Töpfen auf, weil man zwangsläufig den Stickstoffgehalt in der Erde komprimieren muss. Es gibt Sorten, die sehr anfällig für BEF sind, von diesen sollte man sich verabschieden oder nur noch im Freiland anbauen.

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Das ganze Jahr über eigene Tomaten

Mangels Möglichkeiten ist mir dies noch nicht gelungen, was aber nicht heißt, dass es unmöglich ist. Es gibt nämlich Sorten, die extrem lagerfähig sind. Sät man also frühe Sorten früh aus, kann man theoretisch die ersten im Mai ernten. Die besten Lagertomaten halten so lange aus.
Tomaten sollte man möglichst kühl (10-15°C) und dunkel lagern. Aber selbst unter meinen subotimalen Bedingungen in Stapelkisten im hellen Treppenhaus halten sie sich gut.

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Meine Lieblingstomaten

Sämtliche getestete Sorten hier vorzustellen würde den Rahmen sprengen, es gibt Tausende von Sorten und viele davon habe ich bereits getestet. Daher beschränke ich mich auf Sorten, die sich besonders hervorgetan haben. Geschmack ist natürlich Geschmackssache. Und eine letztjährig gut getestete Sorte kann im nächsten Jahr unter anderen Bedingungen (anderer Standort, Sonnenmangel) lausig schmecken, daher dienen meine Beschreibungen nur als eine Art Richtwert. Nur so viel sei gesagt: Ich liebe würzige Tomaten mit einem ausgeglichenen Süß-Säure-Verhältnis.

Cocktailtomaten

Black Cherry und Aromastar fasse ich zusammen, weil ich beim besten Willen weder im Geschmack noch in der Fruchtoptik einen Unterschied feststellen kann. Lediglich die Pflanzen sehen sehr unterschiedlich aus. Beide werden sehr hoch, die ukrainische Aromastar wächst aber sehr kompakt und hat in einem Jahr die 3 Meter-Marke geknackt. Black Cherry wächst eher feingliedrig. Der Geschmack ist fein säuerlich-würzig und sehr intensiv. Bei anderen Anbauern wird er eher als süß beschrieben, was bei mir nicht der Fall war. Der Ertrag ist mittel bis gut. Empfehlenswerte Sorte für alle, die Platz in der Höhe oder Haken haben. Bei solch großen Pflanzen bietet sich die Anbindemethode mit Haken sehr an.

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Black Cherry


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Aromastar


Morgan Love ist eine Sorte, über die man rein gar nichts im Netz findet, sie lag als Geschenk einer Bestellung bei in einer original Ven-Packung, doch auch dort kennt man sie nicht. Auf der Packung stand lediglich Buschtomate, aber bei meinem Anbauversuch wuchs sie nicht buschig. Die Früchte haben eine recht unschön dunkle Farbe, schmecken aber ganz vorzüglich. Evt ist sie eine eine alte Züchtung der Firma Morgan & Thompson.

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Helsing Junction Blues ist keine Sorte für Ungeduldige, diese Antho-Neuzüchtung braucht ewig zum Reifen. Von den schwarzen Tomaten, die ich bisher gegessen haben, ist sie aber mit Abstand die Schmackhafteste. Apart sieht sie obendrein auch noch aus. Und soll wegen dem durch die Farbe bedingten hören Lycopingehalt noch gesünder sein.

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Stabtomaten

Arancia Zloty Ozarowski ist eine sattgelbe mittelgroße Stabtomate mit excellentem würzigen Aroma. Die mit Abstand beste Tomate mittlerer Größe, die ich kenne.

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Ruthje ist ebenso jüngeren Datums, aber mit viel Tomatenaroma

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Flaschentomaten

Schon lange suche ich nach roh schmackhaften Flaschentomaten. In einem Jahr habe ich sie gefunden, es gab aber zwei Sorten optisch identischer Früchte, von denen eine weitaus besser schmeckte. Blöderweise habe ich vergessen mir Notizen zu machen, welche die bessere war. Es handelt sich um Geraldine oder Striped Roman. Das werde ich beizeiten noch mal ergründen müssen.

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Eine weitere, die ich im gleichen Jahr im Freiland getestet habe, war Purple Dragon. Sehr würzig aromatisch, allerdings etwas fest im Fleisch.

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Buschtomaten

Bawole Serdze ist eine russische Ochsenherztomate mit sehr intensivem Geschmack, die buschig wächst und nur 1m hoch wird.

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Hoffmanns Rentita ist eine wunderbar aromatische Sorte mit reichlich mittelgroßen Früchten. Die Pflanze wächst sehr kompakt und wird nur 50cm hoch.

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Fleischtomaten und Ochsenherzen

Tschernij Prinz/Schwarzer Prinz aus Russland ist eine der besten Fleischtomaten. Ein perfektes Süße/Säure-Verhältnis, kein intensiver Tomatengeschmack, sondern eher fein und einzigartig. Muss man gegessen haben!
Die Pflanze wurde bei mir (Balkonkasten) 1,50m hoch. Die Früchte sind ein Multitalent für alles, sowohl für den Rohverzehr als auch für Soßen und Suppen (und das schreibt eine, die Tomatensuppe bislang für ungenießbar gehalten hat!). Die Früchte sind sehr weich und sollten bald nach Ernte verarbeitet werden.

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Oaxacan Jewel ist rot-gelb und hat einen herrlich fruchtigen Geschmack ohne zu süß zu sein. Auch von der Optik besticht sie mit ihrer Zweifarigkeit, die sich oft auch innen fortsetzt.

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Sandul Moldovan
Rote Fleischtomate mit intensivem Tomatenaroma. Die Früchte reifen innerhalb eines Tages aus, morgens eine kleine Stelle orange, abends ist die Frucht fertig. Die Sorte ist zudem für eine Fleischtomate ungewöhnlich ertragreich.

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Tschornoje Bytche Serdze ist eine der besten Ochsenherztomaten, die ich bisher gegessen habe. Diese russische Sorte trägt zudem sehr gut. Den Geschmack würde ich als kräftig süß-würzig beschreiben.

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Wildtomaten

Johannisbeertomaten dürfen buschig wachen und haben sehr kleine johannisbeerähnliche Trauben. Sie haben ein sehr intensives Aroma und sind perfekte Naschtomaten.

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Lagertomaten

Das rote Venusbrüstchen heißt auch Piennolo di Vesuvio. Piennolotomaten sind etwas Besonderes. Bei Reife schmecken sie eher langweilig und haben keine Säure. Diese Tomaten sind Winterlagertomaten, haltbar bis weit in die Wintermonate hinein.In ihrer Heimat werden sie zu großen Gebilden geflochten auf dem Dachboden aufgehangen. Durch die Lagerung gewinnen sie sehr an Geschmack.
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Das rote Venusbrüstchen wird auch optisch seinem Namen gerecht

Das grün-rot gestreifte Venusbrüstchen ist eine kleine Datteltomate mit perfektem Süße-Säure-Verhältnis. Die Schale ist recht hart, was aber ebenfalls zur guten Lagerfähigkeit beiträgt. Ich habe in einem Jahr die letzten Tomaten zwischen Äpfeln nachreifen lassen und eine Tomate übersehen, die ich dann erst im Februar gefunden habe - sie war wie frisch geerntet.
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Die gelbe mittelgroße New Sun, die im Sommer geschmacklich hinter den meisten Sorten zurück stand, entpuppte ihre wahre Größe später bei der Lagerung. Es macht den Eindruck, dass diese Früchte nie verderben. So konnte ich noch knackige Früchte zu einer Samentauschbörse im März mitnehmen. Und im Winter braucht sie den Vergleich zu Supermarkttomaten wirklich nicht scheuen.

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Natürlich sind das längst nicht alle Sorten, die ich mag. Ich habe hier die Sorten aufgeführt, welche mir perfekt schmecken und einen guten bis sehr guten Ertrag haben. Ich berate gerne, welche Sorten ideal wären.
Eine Liste mit verfügbaren Sorten kann ich gerne zusenden.

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Was tun mit wässrig schmeckenden Tomaten?

Auch wenn man alte Sorten anbaut, kann man Pech haben und ein paar Sorten schmecken nach nichts. Das liegt daran, dass viele Tomaten kreuzungsgefährdet sind. Ein fantasievoller Name dazu und schwups ist die nächste Tomatensorte kreiert. Es gibt daher Tausende davon und nicht jede schmeckt. Außerdem sind auch die oftmals sonnenarmen Sommer schuld. Ohne Sonne, kein Geschmack. Und letztendlich: Geschmack ist vielfältig, für den Einen ist eine milde säurearme Sorte ein Genuss, während sie für den Nächsten geschmacklos ist.
Kein Grund zum Verzweifeln oder gar zum Wegschmeißen. Fast jede Tomate bekommt spätestens dann Geschmack, wenn sie erhitzt wird. Daher kann man einfach Tomatenmark einkochen. Ich mache das mit einer sehr einfachen und zeitsparenden Methode. Ich schneide - wenn nötig - den Stielansatz heraus und püriere die rohen Tomaten mit Haut und Kernen im Mixer. Dann einmal aufkochen lassen (Vorsicht: es schäumt) und heiß in Gläser oder Flaschen abfüllen. Wer will kann auch noch Salz hinzufügen. Und falls diese Grundsoße zu säuerlich ist, schafft Vollrohrzucker oder eine andere Industiezuckeralternative Abhilfe. Das Ergebnis ist ein Vorrat an Tomatensoßengrundsubstanz, die ich gerne zu Bolognesesoße verarbeite oder für Gulasch nehme. Oder durch weiteres Köcheln eindicke und als Pizzasoße genieße.

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Einfache Tomatengrundsoße sowie Pizzasoße und Salsa Etrusca