Selbstversorgung im Ruhrgebiet

Hühner


Ich halte ausschließlich Rassegeflügel. Diese Hühner legen zwar weniger, aber dafür wesentlich aromatischere Eier.


Leider hatte ich innerhalb der letzten drei Jahren herbe Verluste durch Raubtiere. Viele gute Rassehühner sind zum Opfer gefallen, trotz sicherem Stall. Ein Fuchs hat an einem hellen Sommernachmittag 30 Hühner und Junghühner geholt. Inzwischen ist alles vernetzt und der Auslauf der Hühner leider stark begrenzt, was ich sehr schade finde. Als Ausgleich biete ich den Hühnern viel abwechslungsreiches Futter mit Gemüse, Kräutern und Insekten.

Meine Hühner werden gentechnikfrei gefüttert, entweder mit Biolandfutter oder mit Selbstgemischtem.

Zusammensetzung des selbstgemischten Futters:
Weizen, Mais, Lupinen oder Erbsen, Bierhefe, Grasmehl, Schwarzkümmelschrot, Leinschrot, Kalk, Mineralstoffmischung,
Muschelschalen.

In der warmen Jahreszeit bekommen die Hühner zusätzlich die Molke aus meiner Käseherstellung.

Bild "bilder-gefluegel:Huehnerimgarten.jpg"



Für Menschen, die selbst Hühner halten möchten, hier ein paar Gedanken zu den Voraussetzungen:



Gesellschaft mit Artgenossen
Ideal ist eine Gruppe ab 5 Tieren, weniger ist zu vertreten, 3 sollten es mindestens sein. In der Gruppe sollte nie ein einzelnes andersfarbiges Tier sein, denn das würde gehackt werden. Also entweder eine bunte Truppe oder mehrere Tiere gleicher Farbe halten.

Futter
Hühner sind Allesfresser. Wichtig ist ein bedarfsgerechtes Futter. Hühner brauchen zur Eierproduktion ausreichend Eiweiß und Kalk. Der Eiweißgehalt des Grundfutters sollte bei 17% liegen, das erreicht man nicht mit Getreide, sondern nur mit einer Mischung mit Leguminosen oder anderen proteinreichen Futtermitteln. Beim Kauf aufpassen, es gibt auch reines Getreidefutter.
Zusätzlich kann man Gemüsereste, Milchprodukte (Quark, Joghurt ect), Fleisch (ohne Geflügel) und Fisch in kleinen Mengen zufüttern. Zusätzlich Muschelschalen (entsalzt!) anbieten.

Scharren und Sandbaden
Normalerweise legen Hühner den Badeplatz selbst an. Ein geschützter Platz wo sie auch bei schlechtem Wetter sandbaden können ist ratsam. Ein trockenes Plätzchen mit sandiger Erde reicht schon.

Nester
Vom gekauften Abrollnest bis zur einfachen Kiste ist alles möglich. Hühner legen die Eier gerne geschützt ab. Ich selber nutze ausgediente Katzenklos mit Haube.
Damit die neuen Hühner auch genau dorthin legen, wo man es für richtig hält, legt man ein paar Eier ins Nest.

Geschützter Platz und Stange zum Schlafen
Der Stall sollte zugfest und trocken sein. Hühner sind recht frostfest, normalerweise braucht man nicht zu isolieren. Wichtiger als Wärme ist trockene Luft. Falls der Stall isoliert werden muss, bietet das durch die entstehende feuchte Wärme Parasiten, insbesondere Milben ein kuscheliges Zuhause. Beim Bau darauf achten, dass keine Ritzen entstehen. Stall muss auch im Winter immer gut belüftet sein, gerade nachts.
Zum Schlafen brauchen Hühner eine erhöht angebrachte Stange. Kein Rundholz nehmen, darauf finden Hühner keinen Halt. Dachlatten, breite Seite nach oben sind ideal. Die oberen Kanten kann man evt noch abhobeln.

Licht
Für die Eierproduktion brauchen Hühner konstant Futter, mindestens 12 Stunden am Tag. Wird aus Lichtmangel weniger gefressen, reicht es nicht für die Eierproduktion und je nach Tageskürze noch nicht mal für sie selber, sie nehmen dann rapide ab, verzehren sich quasi selbst. D.h. Trog mit einer LED beleuchten (andere Birnen flackern zu sehr).

Schutz gegen Raubwild
Vögel: Milan, Habicht
Säugetiere: Waschbären, Fuchs, Marder, Wolf
Abwehr: Rundum geschlossener Stall/Auslauf, alternativ raubtiersicherer Stall mit automatischem Dämmerungspförtner mit Auslauf nur bei Anwesenheit.

Kann man diese Voraussetzungen nicht erfüllen, bieten sich Wachteln an.